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FAST_jeden Dienstag  21.00 Uhr

im Kassablanca Gleis1

Ein Gemeinschaftsprojekt:  

kassa    C4
monoKino    

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  *** 16mm ***
Di, 28. April 2009, Beginn: 21.30, AK: 2,50 Eur

:: Das Dschungelbuch ::
(USA 1942)

Regie: Zoltan Korda, Darsteller: Sabu, Joseph Calleia, John Qualen, 108 Min., 16mm


Der indische Dschungel in einer unbestimmten Vergangenheit. Ein Dorf wird aufgebaut und jeder Meter Platz für Häuser und Felder muss der Natur abgewonnen werden. Als ein Mann auf der Suche nach seinem kleinen Sohn Nathoo von dem gefürchteten Tiger Shir Khan angefallen wird, kommt jede Hilfe zu spät. Nathoos Vater stirbt, und das Kind bleibt unauffindbar im Dschungel verschwunden. Von den Tieren Mowgli genannt, findet Nathoo Aufnahme in einem Wolfsrudel und wird zusammen mit den Wolfsjungen aufgezogen. In den 12 Jahren, die er im Dschungel verbringt, lernt er die Gesetze der Wildnis und die Eigenarten und Sprache ihrer Bewohner kennen. Von den Tieren wohlgelitten, bleibt nur eine einzige Bedrohung - der Tiger Shir Khan, der als einziger Dschungelbewohner auch dann tötet, wenn er nichts zu fressen braucht, und damit eine gleichermaßen unberechenbare Bedrohung für die Tiere der Wildnis wie für die Menschen der Dschungeldörfer darstellt. Als Mowgli eines Tages das Dorf entdeckt und sich in seiner Neugier zu weit vorwagt, wird er sofort gefangengenommen.

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  *** 16mm ***
Di, 05. Mai 2009, Beginn: 21.30, AK: 2,50 Eur

:: Früchte des Zorns ::
(USA 1940)

Regie: John Ford, Darsteller: Henry Fonda, Jane Darwell, John Carradine, 108 Min., 16mm


Dust Bowl, Oklahoma, während der dreißiger Jahre. Ein junger Mann läuft allein auf einer staubigen Strasse mitten in der Prärie. Aus dem Gefängnis kommend ist er auf dem Weg zu seiner Familie. Doch das ganze Land steckt in der Wirtschafts-Krise. Auch die Farmer-Familie Joad bekommt die Folgen der Depression mit großer Härte zu spüren. Als sie in Dust Bowl kein Auskommen mehr haben, machen sie sich auf den beschwerlichen Weg nach Westen, um dort eine neue, bessere Heimat zu finden. Zu Tausenden ziehen Farmer über endlose Straßen ins vermeintliche Paradies Kalifornien, wo es Arbeit für alle geben soll. Nur je mehr kommen, um so schlechter verkauft sich ihre Arbeitskraft. Auf der langen Fahrt wird die Familie langsam dezimiert. Begleitet werden die Joads von Casey, einem ehemaligen Priester, der vom Glauben abgefallen ist. Er erkennt die Zusammenhänge und versucht den Vertriebenen die Augen zu öffnen. Die Episoden der zerbrochenen Menschen, die den Joads auf ihrer langen Reise begegnen, sind von einer erdrückenden Nüchternheit. John Ford verfilmte den Roman von John Steinbeck mit expressiven filmischen Mitteln als scharfe Kritik an den Auswüchsen des amerikanischen Kapitalismus und der ständigen Kontrolle, Diskriminierung und Verachtung von Flüchtlingen und als eine nahezu poetische Dokumentation des unbeugsamen Lebenswillens der Menschen.

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Di, 12. Mai 2009, Beginn: 21.30, AK: 2,50 Eur

:: Carpatia ::
(D/Ö 2004)

Regie: Andrzej Klamt, Ulrich Rydzewski, 127 Minuten


Die Karpaten. Der europäische Gebirgszug erstreckt sich rund 1500 Kilometer durch fünf Länder. Carpatia -- eigentlich ist das keine Geschichte, sondern Leben. Für manchen kaum zu glauben: da sind Menschen, die auf Bergeshöhen und in Holzhütten ihr Dasein fristen -- und glücklich sind. Rechtzeitig muss der Wintervorrat angelegt werden, denn in der kältesten aller Jahreszeiten wird der Schnee auch heuer wieder den Weg ins Tal versperren. Und damit ist das Anwesen abgeschnitten von der Außenwelt. Holz ist wichtig -- als Brennholz, als Baumaterial, zum Schnitzen. Ein junges Mädchen wird interviewt. Sie ist um die 20, hat keine spektakulären Reisen hinter sich. Sie liebt ihre Heimat. Auf dem Berg, so sagt sie, ist man Gott näher als unten in den Städten. Slowakien, Polen, Ukraine und Rumänien. Aus jedem dieser Länder werden Geschichten erzählt, Menschen porträtiert. Zuweilen ist das skurril, manchmal seltsam, aber immer interessant und ohne nostalgische Illusionen von Rückwärtsgewandheit.

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Di, 19. Mai 2009, Beginn: 21.30, AK: 2,50 Eur

:: Der weite Ritt -- The hired hand ::
(USA 1970)

Regie: Peter Fonda, Darsteller: Peter Fonda, Warren Oates, Verna Bloom, 87 Min.


:: Der weite Ritt :: ist ein Western in Moll, der von dem scheiternden Versuch eines entwurzelten Cowboys erzählt, Heimat -- auch im spirituellen Sinne -- zu finden. Nachdem Harry Collings (Peter Fonda) jahrelang durch die Weiten des amerikanischen Landes gestreift ist, entschließt er sich, zusammen mit Kompagnon Arch zu seiner Ehefrau Hannah zurückzukehren, die als allein erziehende Mutter und energische Persönlichkeit ganz gut ohne ihn zurechtkommt. Sie bewirtschaftet eine kleine Farm, auf der sie die beiden Männer lediglich als Hilfsarbeiter einstellt. Eine komplexe Dreiecksbeziehung entwickelt sich, bei der sowohl Harry als auch Arch versuchen, sich einander gegenüber loyal zu verhalten. Peter Fonda gelingt es in ungewöhnlich lyrisch-realistischen Bildern als Regisseur, ein menschliches Dilemma nachzuzeichnen, das sich aus der Unsicherheit der Figuren speist, ob sie sich für die Freundschaft oder die Ehe entscheiden sollen, für die Freiheit oder die Geborgenheit. "Der weite Ritt" ist ein Produkt seiner Zeit, ein zurückschauender Western, in seiner Langsamkeit nahezu ein Anti-Western, ein Abgesang aus der pessimistischen Ära des New Hollywood, der an den Mythen und Idealen Amerikas kratzt.

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Di, 26. Mai 2009, Beginn: 21.30, AK: 2,50 Eur

:: Immer nie am Meer ::
(Österreich 2007)

Regie: Antonin Svoboda, Darsteller: Christoph Grissemann, Dirk Stermann, Heinz Strunk, 88 Min.


Geschichtsprofessor Baisch ist mit seinem schwerst betrunkenen, depressiven und tablettensüchtigen Schwager Anzengruber auf dem Heimweg von einer Familienfeier. Auf der Landstraße sammeln sie den manischen Alleinunterhalter Schwanenmeister auf. Durch ein Ausweichmanöver zugunsten einer einsamen Joggerin im nächtlichen Wald kommt ihr Wagen auf einer abgelegenen Landstraße von der Straße ab. Der Weg hangabwärts endet zwischen Bäumen -- eingeklemmt. Als ausgemusterter Dienstwagen des ehemaligen österreichischen Bundespräsident Kurt Waldheim bestens gepanzert, lassen sich bei ihm weder die Türen öffnen noch die Scheiben einschlagen. Die Drei müssen feststellen, im Auto gefangen zu sein. Verletzt und ohne Aussicht auf Entkommen aus eigener Kraft beginnt ein tagelanges apathisches Warten für die Drei, gefüllt mit überdrehter Heiterkeit, verzweifelten Weinkrämpfen, absurden Gesprächen und intimen Momenten. Mit der Zeit wird es immer enger. Ihr einziger Proviant ist eine Schüssel Heringssalat und einige Flaschen Prosecco.

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Di, 02. Juni 2009, Beginn: 21.30, AK: 2,50 Eur

:: Herz aus Glas ::
(BRD 1976)

Regie: Werner Herzog, Darsteller: Josef Bierbichler, Stefan Güttler, Clemens Scheitz, 90 Min.


Von apokalyptischen Visionen verfolgt, sitzt der Hirte Hias (Josef Bierbichler) auf einer Bergkette und lässt den Blick in die Ferne schweifen. Er sieht in die Tiefe stürzende Wassermassen, fühlt sich mit ihnen herabgerissen. Er erlebt Untergang und Neuanfang, sieht Atlantis versinken und wieder aufgehen. Und er sieht das Tal zu seinen Füßen, in dem alles seinen Anfang nimmt. Dort, in einem vorindustriellen Dorf irgendwo in Bayern, ist der lokale Glasbläser verstorben und hat das Rezept seines Rubinglases mit ins Grab genommen. Ihrer wirtschaftlichen Grundlage beraubt, versinkt die Bevölkerung in Armut und katatone Starre. Der adelige Glashüttenbesitzer verlangt nach Hias, in dessen prophetischer Gabe er die letzte Möglichkeit sieht, dem Toten sein Geheimnis zu entreißen. Ein Film von suggestiver Schönheit, in Stationen gegliedert, mit irritierenden Zeitverschiebungen und (dem Regisseur zufolge) hypnotisierten Darstellern.

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